Präambel
Unser Engagement ist nicht politisch motiviert und richtet sich per se nicht gegen Asylwesen im Allgemeinen und Asylanten bzw. Asylwerber im Speziellen. Wir verwehren uns auch entschieden dagegen, irgendeiner politischen Ideologie zugerechnet oder in Verbindung damit gebracht zu werden.
Unsere Stadtteile wurden in den vergangenen Jahrzehnten stark durch Zuzug und Erweiterung von Gewerbegebieten geprägt und die Integration der neuen Stadtteilbewohner in unsere soziale Struktur gelang bis dato reibungslos. Dies ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass vorwiegend Familien in den neu geschaffenen Wohnbauten ihr zu Hause fanden. Unsere Kinder und Jugendlichen besuchen dieselben Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, verbringen gemeinsam ihre Freizeit und übernehmen dabei unbewusst die Werte und Umgangsformen unserer Gesellschaft.
Wenn dieses in den Stadtteilen gewachsene, soziale Gefüge abrupt aus dem Gleichgewicht gebracht wird, ziehen sich die Menschen auf der Suche nach Geborgenheit in kleinere soziale Gruppen zurück, besonders die schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft. Man kann dieses Phänomen besonders bei älteren Menschen beobachten und wir wollen nicht, dass unsere Frauen, Jugendlichen und Kinder diesem Bedürfnis nachgeben und ihre Lebensgewohnheiten zwangsweise nachteilig verändern.
Unsere Betrachtungsweise impliziert keinesfalls, dass es zu Zwischenfällen bzw. Konflikten mit Asylwerbern kommen wird, sondern bezieht sich ausschließlich auf die zu erwartende Veränderung des Verhaltens der betroffenen Anwohner im öffentlichen Raum rund um die geplante Unterkunft und den angrenzenden Naherholungsgebieten.
Dieses naturnahe Freizeitangebot stellt eines der gravierenden Gründe dar, in diesen Stadtteilen wohnen zu wollen und das aktuelle Preisniveau für Wohnraum zu akzeptieren. Verändert sich das Lebensgefühl in unseren Stadtteilen nachteilig, wird sich dies auch auf den Wohnungsmarkt auswirken, bestehendes Volksvermögen wird vernichtet und geplante Investitionen in Frage gestellt werden. Es widerspricht auch dem dokumentierten Ansinnen der Landesregierung, das sich im Raumordnungskonzept widerspiegelt, welches eine Nachverdichtung von Wohnraum in unseren Stadtteilen vorsieht.
Primär ist es jedoch die obig ausgeführte Betrachtung des zu Grunde liegenden Projektes aus psychosozialer Sicht, die unser Handeln leitet.